Logopädische Störungsbilder


Störungsbilder bei Kindern

 

Artikulationsstörung/Dyslalie (Lautbildungsfehler)

Laute werden ersetzt, weggelassen oder falsch gebildet. (z.B. aus Kanne wird Tanne,

aus Schule wird Sule, aus Blume wird Lume).
Auch das Lispeln zählt zu den Artikulationsstörungen. Man unterscheidet phonetische

und phonologische Artikulationsstörungen.

 

Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)
Die Sprache ist insgesamt verzögert.

 

Sprachentwicklungsstörung (SES)
Zwei und mehr Bereiche der Sprache sind betroffen (Lautbildung, Wortschatz,

Grammatik, Sprachverstehen, Kommunikation, Sprachgestaltung...)

 

Sprachentwicklungsbehinderung (SEB),
auch geistige und Mehrfachbehinderung

 

Latetalker
frühe Spracherwerbsstörung, verzögerter Sprachbeginn,

weniger als 50 Wörter mit 2 Jahren

 

Myofunktionelle Störung (MFS)
Die Muskelspannung im Mundbereich ist gestört. Es liegen Probleme

im Bewegungsablauf von Lippen und Zunge vor.

Die Kinder drücken beim Schlucken mit der Zunge gegen die Frontzähne.

Häufig liegt eine Mundatmung vor und die Zunge liegt in Ruhe zwischen den Schneidezähnen.

 

Dysgrammatismus
- fehlendes Erkennen der grammatikalischen Regeln
- fehlerhafte Satzstellung
- Fehlen oder fehlerhafte Anwendung von Wortarten und Satzgliedern,

    z.B. Artikel, Verben, Präpositionen
- fehlerhafter Gebrauch der Zeiten und der Fälle
- bei Bilingualität (Mehrsprachigkeit): nicht vollständig

   oder unzureichend erworbene Muttersprache

 

Wortfindungsstörungen /Wortabrufschwäche

 

Störungen des Sprachverständnisses
Das Kind kann die gesprochene Sprache nicht ausreichend entschlüsseln/verstehen.

 

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen(AVWST)
Es kommt zu Fehlern bei der Weiterleitung des Gehörten im Gehirn.
Folgende Probleme können auftreten: herabgesetzte Aufmerksamkeit beim

Zuhören, Probleme beim beidohrigen Hören, mangelnde Speicherung von Gehörtem, Probleme beim Unterscheiden ähnlich klingender Laute, kurze Konzentrationsspanne, motorische Unruhe, Rückzug teilweise verwaschene Aussprache.

 

Mutismus (elektiv)
Die betroffenen Kinder schweigen in bestimmten Situationen

und bestimmten Personen bei vollständigem, normalem Spracherwerb.
totaler Mutismus: Personen schweigen immer und überall.

 

Säuglinge und Kleinkinder mit Fütter-, Ess- und Trinkschwierigkeiten

 

Stottern
Es zeigen sich Sprechunflüssigkeiten, die in Form von Wiederholungen,

Dehnungen und Blockaden auftreten können (Primärsymptomatik).

Weitere Symptome sind Vermeidungs- und Aufschubverhalten (

Sekundärsymptomatik).

 

Poltern
Zeigt sich durch überstürztes, unrhythmisches Sprechen, Verschlucken von

Lauten und eine verwaschene Aussprache. Das Sprechtempo ist in der Regel

sehr hoch. Im Gegensatz zum Stottern ist dem Betroffenen häufig selbst die

Störung nicht bewusst.

 

kindliche Stimmstörung (Dysphonie)
funktionelle (falscher Stimmgebrauch) und organische Stimmstörungen

(z.B. Stimmband- oder Schreiknötchen)

 

Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte

 

Rhinophonien (Näseln)
nasaler Stimmklang durch mangelhaften Schluß des Gaumensegels.

 

Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS)
basierend auf phonologischen u/o auditiven Defiziten

 

Störung der Sprache bei hochgradiger Schwerhörigkeit

 

Sprachanbahnung nach Cochlear-Implantat-Versorgung (CI)

 

Autismus

 

Neurologische Erkrankungen

 

Aphasie, Dysarthrie/Dysarthrophonie, Sprechapraxie

nach Unfall, Tumor, degenerative Erkrankungen

 

 

 

 

 

 

Logopädie bei Erwachsenen

 

Stimmstörung
funktionelle (falscher Stimmgebrauch, z.B. bei Sprechberufen wie Lehrer,

Erzieherinnen, Richter, Pfarrer ...) und organische Stimmstörungen
(wie Recurrensparese, Stimmbandknötchen, Polypen, Reincke-Ödem...) 

 

Neurologische Erkrankungen
Aphasie, Dysarthrie/Dysarthrophonie, Sprechapraxie nach Schlaganfall, Parkinson, 

Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumor, MS, ALS etc.

 

Dysphagie

Schluckstörungen verschiedener Ursachen

 

Stottern
Es zeigen sich Sprechunflüssigkeiten, die in Form von Wiederholungen, Dehnungen und Blockaden auftreten können (Primärsymptomatik). Weitere Symptome sind Vermeidungs- und Aufschubverhalten (Sekundärsymptomatik). Unwillkürliche Sprechunflüssigkeiten

können auch im Erwachsenenalter erfolgreich therapiert werden.

 

Poltern
Zeigt sich durch überstürztes, unrhythmisches Sprechen, Verschlucken von Lauten und

eine verwaschene Aussprache. Das Sprechtempo ist in der Regel sehr hoch. Im Gegensatz zum Stottern ist dem Betroffenen häufig selbst die Störung nicht bewusst.

 

Artikulationsstörungen
in der Kindheit nicht behandelte Lautbildungsfehler wie z.B. Lispeln. Es kommen auch

immer wieder Studenten der Dolmetscherschule zu uns, um bestimmte Fehlbildungen

zu korrigieren, aber auch um Laute anderer Sprachen besser zu bilden,

z.B. Zungenspitzen-R im Spanischen.

 

Therapie nach Kehlkopfentfernung (Laryngektomie)
Verbesserung der Stimmfunktionen nach Ventilversorgung,

erlernen der Ruktussprache, Gebrauch einer elektronischen Sprechhilfe

 

Tumorerkrankungen im Lippen-, Mund- und Halsbereich 

z.B. nach Zungen oder Kieferoperationen etc.

 

Rhinophonien (Näseln)